Wie sich gutes Kauen für die Figur, Verdauung und das allgemeine Wohlbefinden lohnt
Essen ist allgegenwärtig.
Jeden Tag – ausser in einer bewussten Fastenzeit- begegnen wir leckeren Speisen.
Doch das Essen kann noch so gut zubereitet sein: Wenn wir es nicht bewusst geniessen, haben wir wenig davon.
Zwischen der Arbeit, Nachrichten, Social Media und Fernsehen wird irgendwann beiläufig gegessen. Wie viel, was genau, wie es schmeckte wird in der alltäglichen Hektik oft nicht mehr wirklich wahrgenommen.
Dabei gewinnten wir durch bewusstes Essen so viel an Wohlbefinden – körperlich und seelisch.
Verdauung beginnt im Mund
Wie oft kam es schon vor, dass sich nach dem Essen ein ungutes Gefühl im Verdauungstrakt auftat… Die ganze Energie sakt in die Verdauung und Trägheit schleicht sich ein.
Denn nicht nur WAS wir essen ist wichtig für unsere Gesundheit, sondern auch WIE.
Kauen wir die Mahlzeiten mit unseren Zähnen nicht gut im Mund, so hat unser Verdauungstrakt harte Brocken zu bekämpfen. Das ist für den Darm schwierig, denn der hat keine Zähne.
Zähne haben wir im Mund. Und vorallem die Backenzähne – unsere Molaren – sind da, um die MAHLzeit eben gut zu zerMAHLEN.
Kauen, kauen, und nochmals kauen ist also angesagt. Kauen, bis wir das Essen zu einem richtig flüssigen Speisebrei zermahlen haben.
So, dass aus der „Schlingzeit“ wieder eine Mahlzeit wird.
Der Verdauungstrakt dankt es uns mit einem wohligeren Gefühl nach dem (gesunden) Essen.
Bewusst essen für die Figur
Üben wir „Schlingzeit“ aus und essen unbewusst und abgelenkt unsere Speisen, verlieren wir oft das richtige Mass.
In der Ablenkung von uns selbst und unserem Körper nehmen wir durch schnelles Essen unsere Körpersignale gar nicht mehr wirklich wahr. Auch wenn sich das Sättigungsgefühl melden würde, würden wir es mit schnellem Essen nicht bemerken.
Das ist ein Mitgrund für Übergewicht. Beim unbewussten Essen nehmen wir das Sättigungsgefühl meist erst wahr, wenn wir übersättigt sind. Erst dann, wenn sich so ein richtig unangenehmes Völlegefühl meldet, stoppen wir mit essen.
Das führt zu einer zu grossen Kalorienzufuhr welche sich mit Übergewicht zeigt.
Lernen wir also wieder, Bewusstsein in das Essen hineinzubringen, dankt es uns auch die Figur. Ohne Ablenkung zu essen, erhöht die Chance, das Sättigungsgefühl frühzeitig wahrzunehmen und darauf zu reagieren.
Übrigens: Zur Ablenkung beim Essen gehören auch die intensiven Tischgespräche. Mögen sie auch noch so gesellig sein, verschiebt wichtige Gespräche lieber hinter die Mahlzeit.
Essen mit allen Sinnen
Mindfulness ist in aller Munde. Besonders beim Essen lohnt es sich, mehr Achtsamkeit und Bewusstsein einzuführen.
Beim Essen sollte es weniger auf die Menge ankommen, als viel mehr auf die Qualität. Und gutes, gesundes Essen gewinnt an Wichtigkeit, wenn wir es mit all unseren Sinnen geniessen. Die gesündeste, bunteste Gemüse-Pfanne aus dem eigenen Bio-Garten hat nicht den selben Effekt auf unseren Körper und Geist, wenn wir es ohne Achtsamkeit verschlingen.
Bewusstsein zu integrieren kann ganz einfach sein. Früher wurde in vielen Familien vor dem Essen ein kleines Tischgebet gesprochen. Ein „Danke“ für all die feinen Schätze unserer Mutter Natur.
Heute wird das nur noch selten ausgeübt.
Ich empfehle, für Körper und Geist ein kleines, einfaches Achtsamkeits-Ritual vor dem Essen einzuführen:
- Setz Dich an den Tisch.
- Atme 1x tief ein und aus.
- SCHAUE den Teller mit den AUGEN an.
- Bücke Dich über den Teller und RIECHE mit der NASE am Essen.
- Nimm die Gabel, Löffel oder Messer zur HAND und SPÜRE das Werkzeug.
- Führe einen Happen Deiner Speise in den Mund und SCHMECKE das Essen auf der ZUNGE.
- Dann KAUE, KAUE, KAUE und wiederhole jeden weiteren Bissen mit Achtsamkeit.
Geniesst Du von nun an Deine Mahlzeiten voller Bewusstsein ohne jegliche Ablenkung, wirst Du viel mehr davon haben. Die Mengen werden sich reduzieren können und das Essen bekommt eine ganz neue Bedeutung.
Da wir uns in unserer Gesellschaft kaum Sorgen machen müssen, zu hungern, haben wir im Gegenzug das Bewusstsein dazu verloren. Die Selbstverständlichkeit, einen vollen Kühlschrank zu haben, hat uns vergessen lassen, wie wertvoll gesunde Lebensmittel sind.
Was für komplizierte Prozesse in der Natur stattfinden, bis die saftige Tomate vom Feld in unserem Salat landet.